Von Februar bis Juli 1953 hielt sich Friedrich Ritter in Bolivien auf. Am 23.02.1953 von Curque kommend lief er den ganzen Tag eine Schlucht hinab zum Dorf Carrizal. Dabei endeckte er ein neues Gymnocalycium. Die Pflanzen erhielten die Feldnummer FR 88. Seine Schwester Frau H. Winter vertrieb die Samen ab 1955 im Katalog zunächst als G. cardenasii. Ab 1959 werden die Samen als FR 88 G. cardenasianum - spec. nov. de Tarija, Bolivia gehandelt. Dazu ist folgendes im Winter - Katalog 1959 Seite 14 zu lesen: Sammetig, hellblau, sehr lange Bestachlung, hell hornfarbig, dunkel gespitzt. Blüte groß rosa. Ungemein charakteristische, mit keiner anderen zu verwechselnde, sehr schöne Art. Die lateinische Diagnose veröffentlichte Ritter in Taxon 13(4):144 im Jahre 1964.
Das Verbreitungsgebiet von G. cardenasianum ist relativ begrenzt, es beginnt im Norden bei El Puente und endet im Süden bei Tojo, dies entspricht ungefähr einer Nord-Süd Ausdehnung von ca. 80 Kilometer.
Weitere Populationen findet man Luftlinie ca. 30 km nordöstlich von El Puente im Tal des Rio Paicho. Diese Pflanzen wurden von Ritter als G. armatum beschrieben. Nach heutigem Kenntnisstand gehören diese Pflanzen zu G. cardenasianum, ob als Varität oder Form, das ist Ansichtssache. Auf jeden Fall sind es tolle Pflanzen.